Wasserstand - Fries Scheepvaart Museum

Wie wird Friesland im Jahr 2100 aussehen, wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt? Die künstlerische Fotografin Maartje Roos aus Heerenveen ist dieser Frage akribisch nachgegangen. Sie hat historisches Kartenmaterial studiert, zukünftige Klimaszenarien herausgepickt und mit Experten gesprochen. Das Ergebnis ist eine neue Serie von Arbeiten mit dem Titel Das Meer hat freie Hand? Das erste Werk, Kwelder Sneek, ist zusammen mit anderen neuen und bestehenden Werken im Fries Scheepvaart Museum zu sehen.

"Auf dem Wasser sieht man viel mehr", sagt Maartje. "Durch die Wellen und das Licht verändert sich das Bild ständig. Deshalb bin ich so gerne dort." Diese wechselnden Bedingungen machen es ihr manchmal auch ziemlich schwer. Zum Beispiel bei der Arbeit Roekoepolle, die sie letzten Sommer gemacht hat. "Ich wollte darauf Segelklassen zeigen, die für die Sneekweek wichtig sind. Die meisten von ihnen gehen nur bei Regatten oder Segelclub-Veranstaltungen ins Wasser. Also musste es in der Sneekweek passieren. Aber gerade in dieser Woche wehte es oft viel zu stark, um zu segeln. Und wenn sie doch segeln konnten, schien die Sonne nicht oder der Wind passte einfach nicht zu meinem Bild. Letztendlich konnte ich nur die Dertigkwadraat während der Sneekweek richtig fotografieren, alle anderen Segelboote mussten zu einem späteren Zeitpunkt fahren."

Maartje Roos benutzt ihre Kamera so, wie ein Maler seine Farbe benutzt. Nachdem sie alle Elemente auf die richtige Art und Weise fotografiert hat, kombiniert sie sie, um ein ganz neues Bild zu schaffen. Etwas, das eigentlich nicht existiert oder nicht in einer Aufnahme festgehalten werden kann, kann auf diese Weise trotzdem entstehen. Die Werke bestehen im wörtlichen und übertragenen Sinne aus mehreren Schichten und Geschichten, in denen die Künstlerin Zeit und Raum nach ihrem Willen manipuliert.